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Herbst-Schuppenlöwenzahn

(Scorzoneroides autumnalis)

VI - XI Home Fettweiden, Trittrasen
15 - 50 cm indigen LC
Habitus
Synonym: Leontodon autumnalis, Herbst-Leuenzahn, Herbst-Schuppenleuenzahn. Hemikryptophyt, coll-alp. Die grundständigen Laubblätter bilden eine Rosette. Die Hülle ist mehrreihig, ziegeldachig. Körbe vor dem Aufblühen aufrecht, der Stängel ist meist 2-körbig (kann aber auch mehrkörbig sein). Die Griffel sind leicht grünlich (kontrastieren zu den Zungenblüten). Die Laubblätter sind meist fiederschnittig, oder auch ungeteilt. Der Korbhals ist leicht verdickt und hat pfriemliche Hochblätter. Die Zungen der äußeren Blüten können unterseits rötlich gestreift sein (Lit). Die sehr häufige und variable Pflanze kommt in allen Bundesländern in allen Naturräumen vor (Lit). Die Halblichtpflanze verhält sich bezüglich Temperatur indifferent und gilt als Frische- und Mäßigsäurezeiger, ebenso mäßig ist ihr Anspruch auf Nährstoffe (Lit).
 
Korb nah
 
 
Hülle
 
 
Stängelschuppen
 
 
Rosettenblatt
 
 
Rosettenblatt
Aufnahmen: 03.09.2016 im trockenen Bett der Steyrling, Bernerau

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"616. L. autumnalis L. (Apargia aut. Hoffm . — Hedypnois aut. Huds. — Oporinia aut. Don. Herbst-L.)
Wurzelstock walzlich, schief, abgebissen, zaserig, einen Rasen von Blättern und schaftartigen Stengeln treibend. Stengel aufsteigend 1" - 1,5' hoch, blattlos, sammt den Wurzelblättern kahl oder mit einfachen Haaren bestreut, in der Regel gabelspaltig oder wiederholt gabelspaltig, mehrköpfig, Aeste aufsteigend und wie der Stengel nach oben allmählig verdickt, daselbst mit mehreren entfernten oder genäherten pfriemlichen Schuppen besetzt und so wie die Hülle kahl, oder von krausen weissen Härchen flaumig oder von langen schmutzigen Haaren zottig. Köpfchen 1 - 1,5" im Durchmesser, auch vor dem Aufblühen aufrecht. Blätter grundständig, grasgrün, länglichlanzettlich oder lanzettlich, spitz, sehr verschiedengestaltet, bald fast ganzrandig entfernt oder buchtiggezahnt, bald schrotsägeförmig - fiederspaltig oder fast bis zur Mittelrippe kämmig - fiedertheilig mit wagrecht abstehenden oder nach vorwärts gerichteten Zipfeln und langem fast ganzrandigem Endzipfel, in den Blattstiel herablaufend. Blüthen sattgelb, die äusseren auf der Aussenseite röthlich gestreift, länger als die Hülle. Griffel wenigstens getrocknet schmutziggrün oder fast schwärzlich. Achenen länglich-walzlich, querrunzelig. Pappus schmutzig oder fuchsig, beinahe alle Strahlen federig. Beetchen des bienenzelligen Blüthenlagers ungewimpert.
Juli — October.
Aendert ab:

  • α leiocephalus Neilr. (Apargia autumnalis flor. dan. — Hedypnois aut. Engl. Bot. — Oporinia aut. Don.) Hüllen und oberer Theil der Aeste kahl oder feinflaumig.
  • β trichocephalus Neilr. (Leontodon pratensis Reichb. — Oporinia prat. Less.) Hüllen und manchmal auch der obere Theil der Aeste von schmutzigen oder schwärzlichen Haaren zottig.
  • γ monocephalus Neilr. Eine Form mit scheinbar einfachem einköpfigen Stengel erscheint, wenn im Herbste nach der Heuernte die var. a zum zweitenmale austreibt und ein oder der andere Gabelast sich nicht mehr entwickelt, sondern statt dessen ein oft kaum merklicher Ansatz dazu vorhanden ist. Diese Form unterscheidet sich von Leontodon Taraxaci Lois. immer durch lichtere Blüthen und den oberwärts reichbeschuppten Stengel ausser der kahlen oder minder zottigen Hülle. Von L. pyrenaicus durch die am Blattstiel herablaufenden Blätter und die vor dem Aufblühen aufrechten Köpfchen, von L. hastilis α glabratus durch den oberwärts reichbeschuppten Stengel und die ungewimperten Zellen des Blüthenlagers; von allen dreien endlich durch den schmutziggrünen nicht gelben Griffel besonders an der getrockneten Pflanze verschieden, auch sind die an der Rückseite röthlich gestreiften Randblüthen vorzüglich nur dem L . autumnalis eigen und daher wohl zu beachten.

α Auf Triften, Weideplätzen, Wiesen, an Wegrändern niederer und gebirgiger Gegenden des ganzen Gebietes gemein, besonders auf Kalk, mit Kieselbeimengung, Gneiss und Granit.
β Seltner, meist in der Kalkalpenregion in Nähe der Sennenhütten, z. B. in der Feuchtau bei Molln, am Kasberg, im Stoder, auf Kalksand am Fusse des Zeitschenberges längs der Rosenauerstrasse bei Windischgarsten. Seltner auf den höheren Mühlkreisbergen, z. B. am Dreisesselberg, in der Kuenöd nächst der Giselawarte, am durchbohrten Felsen bei St. Thomas am Blasenstein.
γ An Standorten der Vorigen im Spätherbste."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, II. Band (Seite 536), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.